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Logenplatz mit Blick auf sizilianische Natur-Kulissen

Mich macht es glücklich, wenn jemand nicht einfach nur ein Hotel baut, sondern wirklich ein Händchen dafür hat, eine Handschrift sogar, ein Auge. Wenn jemand das Gespür dafür hat, dass ein sehr gutes Haus keineswegs nur Unterkunft ist, sondern für ein Lebensgefühl stehen muss. Denn das perfekte Hotel fühlt sich gut an: bewusst, unterbewusst, mit allen Sinnen.

Das behutsam renovierte Landgut Monaci delle Terre Nere auf Sizilien ungefähr auf halbem Weg zwischen Taormina und Catania am Fuße des Ätna ist beispielhaft dafür: ein Herrenhaus in traditioneller sizilianischer Architektur, dazu ein paar in ihrer Ausstrahlung rauere Nebengebäude. Manche jahrhundertealte Zimmerwand aus Naturstein ist unverputzt, fast schwarz im Kontrast zur schneeweißen Bettwäsche, die Möbel sind aus alt und neu kombiniert, überall gibt es zarte Akzente in zeitgemäßem Design. Die Mischung ist perfekt, die Abstimmung ideal. Was hier binnen acht Jahren entstanden ist, ist für mich ein echtes „High-End Wohlfühl-Hotel“ geworden.

Vom Pavillon auf der Wiese aus sieht man das Meer, in den großen Terrassengarten ist nun der Pool eingefügt, als ob er schon immer da gewesen wäre. Im hauseigenen Restaurant „Locanda Nerello“ kommt ganz im Sinne der Slow-Food-Bewegung auf den Tisch, was von den 24 Hektar eigenen Ländereien des Gutes oder lokalen Zulieferern aus der Nachbarschaft stammt. Eingeschenkt wird hervorragender eigener Wein aus Rebsorten, die es fast nur hier am Ätna gibt – Nerello Mascalese heißt die eine Traube, Carricante die andere. Aus dem Wohlfühl-Erlebnis wird so ein Genuss-Paket.

Wer etwas abseits vom Haupthaus wohnen will, nimmt am besten die Suite im separaten Cottage. Wie Sie wieder abreisen werden? Mit einem Glücksgefühl. Mit Freude darüber, dass hier jemand Auge, Händchen und Handschrift hat.

Foto: © Alfio Garozzo – Lifestyle Hotels